Sunday, October 30, 2011

You can fly...



Another song by Reinhard Mey

Lilienthals Traum (english) lyrics

Lilienthal's Dream


He knows that his journey will end here,
on this wagon bed; he hasn't ever erred.
The doctor and Gustav whisper
and they whisper about him.
Came to Stölln to fetch him home to Berlin.
Wheels hammer on the tracks,
Images running past fast:
Mother at the piano, playing Schumann's "Traemerei".
Family home in Anklam, school, failure and goodbye.
Hiding for days with Gustav in summer meadows.
Watching the storks weightless rounds,
Their rising, soaring, now understanding and suspecting:

You can fly, yes you can!
Let the wind blow from before,
Spread your wings, you'll see:
You can fly, yes you can!
First flight attempts ,the villagers laughed.
To escape ridicule, he tries only at night.
A new construction, a new technique.
The number 4771, his first patent!
Agnes by the house and garden in long black robe,
Agnes of full zest for life, Agnes, full of warmth.
Going with the children to the windmill hill on Sundays.
Seeing the world from bird's-eye view,
On giant cotton covered willow rod wings.
Summer 1891 and now he'll succeed!

You can fly, yes you can!
Let the wind blow from before,
Spread your wings, you will see:
You can fly, yes you can!

How the bars creak, how the wind sings in the wires.
How the wing gently and eagle-like swings o'er the horizon.
How the rise and fall of the air lifts his flying machine!
His legs are quite numb,
how long has it already been?
The doctor from Rhinow says the blow
Hit the third vertebra, whatever this means.
What will Agnes feel, and the children, when they'll know?
Agnes was anxious, never without fears all these years.
One can't explain this longing to fly,
one must experience it by
those three steps to the precipice
and then the floating happiness !

You can fly, yes you can!
Let the wind blow from before.
Spread your wings, you will see:
You can fly, yes you can!

A good wind from the east
on this Sunday in August.
Already the first flight floats far to the valley,
And now soaring his desire, for
The second will go still further.
But the wind tears him steeply upwards there,
standing almost still; he pulls his legs and torso up
The wind's veering him 'round, he is no longer calm,
And now he's rushing down at earth from sky.
He cannot change the fall , uncontrollably gone.
With a crashing comes the right wing.
Was he reckless? Or an accident,that he crashed?
He will never let his dream be dashed.

You can fly, yes you can!
Let the wind blow from before.
Spread your wings, you will see:
You can fly, yes you can!

Then sleep comes like a good, dear friend.
Good that he is returning home again.
This Man's first step towards flight,
It was worth it, by God's might!
Others will succeed, and man will yet
fly 'round the world ,if he wills.
And then will he escape from narrowness and bonds.
With all limits and struggles overcome!
He hears the children's voices,he feels Agnes near.
In this darkening wagon,
He is quite near to his dream now
He sees the storks flying;
sees himself in their bright round dance.
Free and weightless, knowing now,
how to soar heavenwards in the sunlight.

You can fly, you can!
Let the wind blow from before.
Spread your wings, you will see:
You can fly, yes you can!

translated by Karl S. (dec. 12,2008)
( From: http://www.elyrics.net/read/r/reinhard-mey-lyrics/lilienthals-traum-(english)-lyrics.html )

And in German:
Er weiss, dass seine Reise hier zu Ende gehen wird,
Auf diesem Feldbett, in diesem Waggon, er hat sich nie geirrt.
Der Arzt und Gustav fluestern und sie fluestern ueber ihn,
Nach Stoelln gekommen, um ihn heinzuholen nach Berlin.
Die Raeder haemmern auf die Gleise, Bilder ziehen schnell vorbei:
Die Mutter am Klavier, von ferne Schumanns "Traeumerei",
Das Elterhaus in Anklam, Schule, Misserfolg und Zwang,
Versteckt in Sommerwiesen mit gustav tagelang
Dem Flug der Stoerche nachzuschau´n auf schwerelosen Bahnen,
Ihr Aufstiegen, ihr Schweben zu begreifen und zu ahnen:

Du kannst fliegen, ja, Du kannst!
Lass den Wind von vorne we´n,
Breite die Fuegel, Du wirst seh´n:
Du kannst fliegen, ja, Du kannst!

Die ersten Flugversuche von den Doerflern ausgelacht.
Um den Spoettern zu entgeh´n, unternimmt er sie nur bei Nacht.
Eine neue Konstruktion, ein neues Flugexperiment,
Die Ziffern 4771, sein erstes Patent!
Agnes vor dem Haus im Garten, in dem langen, schwarzen Kleid,
Agnes voller Lebensfreude, Agnes voller Herzlichkeit.
Dann sonntags mit den Kindern ´raus zum Windmuehlenberg geh´n,
Die Welt im Fluge aus der Vogelperspektive seh´n,
Auf riesigen baumwollbespannten Weidenrutenschwingen,
Sommer 1891 und jetzt wird er es erzwingen!

Du kannst fliegen, ja, Du kannst!
Lass den Wind von vorne we´n,
Breite die Fuegel, Du wirst seh´n:
Du kannst fliegen, ja, Du kannst!

Wie die Holme knarren, wie der Wind in den spanndraehten singt,
Wie der Fluegel ueberm Horizont sanft und adlergleich schwingt,
Wie das Auf und Ab der Luefte seine Flugmaschiene wiegt!
Seine Beine sind ganz taub, wie lange er wohl schon so liegt?
Der Doktor kommt aus Rhinow, und der sagt, ein hef´tger Schlag
Traf den dritten Halswirbel, was immer das bedeuten mag.
Was mag Agnes fuehl´n und was die Kinder, wenn sie es Erfahr´n
Agnes war immer besorgt, nie ohne Angst in all den Jahr´n.
Man kann die Sehnsucht nicht erklaer´n, man muss sie Selbst erleben:
Drei Schritte in den Abgrund und das Gluecksgefuehl zu Schweben!

Du kannst fliegen, ja, Du kannst!
Lass den Wind von vorne we´n,
Breite die Fuegel, Du wirst seh´n:
Du kannst fliegen, ja, Du kannst!

Ein guter Wind aus Ost an diesem Sonntag im August,
Schon der erste Flug geht weit ins Tal hinunter, eine Lust!
Der zweite wird noch weiter geh´n. Da reisst´s ihn steil empor,
Fast steht er still, wirft Beine und den Oberkoerper vor,
Der Wind schlaegt um, er bringt den Apparat nicht mehr zur Ruh´,
Und senkrecht stuerzt er aus dem Himmel auf die Ernde zu.
Den Sturz kann er nicht mehr parier´n, unlenkbar sein Verlauf.
Mit einem Krachen schlaegt er mit dem rechten Fluegel auf.
War´s Leichtsinn? War´s ein Unglueck? War´s sein eigner Fehler eben?
Nie und nimmer wird er sich seinem Traum geschlagen geben!

Du kannst fliegen, ja, Du kannst!
Lass den Wind von vorne we´n,
Breite die Fuegel, Du wirst seh´n:
Du kannst fliegen, ja, Du kannst!

Der Schlaf kommt wie ein guter Freund. Gut, dass er jetzt heimkehrt.
Ein erster Schritt zum Menschenflug. Gott weiss, er war es wert!
en naechsten werden andre tun, der Mensch wird irgendwann
Die Welt umfliegen koennen, wenn er will, und dann
Wird er sich aus der Enge der Gefangenschaft befrei´n,
Mit allen Grenzen werden alle Kriege ueberwunden sein!
Er hoert die Kinderstimmen und er spuert, Agnes ist da
In dem dunklen Waggon. Jetzt ist er seinem Traum ganz nah:
Er sieht die Stoerche fliegen, sieht sich selbst in ihrem Reigen
Frei und schwerelos, durch eigne Kunst, ins sonnenlicht aufsteigen!

Du kannst fliegen, ja, Du kannst!
Lass den Wind von vorne we´n,
Breite die Fuegel, Du wirst seh´n:
Du kannst fliegen, ja, Du kannst!


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